Dokumentation - Landschaftspflegeholz

Inhalt

  1. Inputs
  2. Parameter
  3. Prozesse
  4. Referenzen

Inputs

Die Menge an anfallendem Landschaftspflegeholz (Holz außerhalb des Waldes ohne KUP) muss im Vorfeld berechnet werden und wird im BEAST über die Inputdatei landscape_in.csv verwendet. Die csv-Tabelle beinhaltet Zuwachs- und Vorratsbiomassepotentiale in Tonnen atro für das gesamte Untersuchungsgebiet in 10-jährigen Intervallen. Eine Methode, wie plausible Werte für das Landschaftspflegeholzpotential ermittelt werden können finden Sie z.B. bei Seidel et al. (2015) und Fehrmann et al. (2014). Die Struktur innerhalb der Datei landscape_in.csv ist in der folgenden Tabelle dargestellt.

SpalteTypEinheitBeschreibung
yearIntegeraStartjahr des Ernteintervalls
yieldIntegerTonnen atroZuwachs im jeweiligen Ernteintervall (standardmäßig für 10 Jahre)
stockIntegerTonnen atroVorrat (ohne Zuwachs), sollte über die Zeit reduziert werden

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Parameter

Folgende Parameter aus der Datei parameters.xml werden für das Submodel des Landschaftspflegeholzes (Abschnitt landscapeParams) verwendet:

NameEinheitBeschreibung
startyearaStartjahr der Periode für die die Parameterwerte gelten
periodLengthaLänge einer Simulations- bzw. Ausgabeperiode
yieldPeriodLengthaLänge des Ernteintervalls
interestRate%kalkulatorischer Zinssatz
tAtro2MWhMWh/Tonnen atroUmrechnungsfaktor von Tonnen atro in MWh
percentAvailable%Nutzbarer/Verfügbarer Anteil des Gesamtpotentials
basePriceEUR/Tonnen atroBasispreis zu Beginn der Simulationsperiode
priceChange%Jährl. Preisänderungsprozentsatz
baseCostsEUR/Tonnen atroBasiskosten der Ernte zu Beginn der Simulationsperiode
costChange%Jährl. Kostenänderungsprozentsatz

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Prozesse

Das Potential des Landschaftspflegeholzese wird standardmäßig in 10-jährigen Perioden berechnet. Dabei werden der Zuwachs und die Vorratsnutzung berücksichtigt. Somit fallen in einer 20-jährige Ausgabeperiode zwei Ernten an.

$potential_t = stock_t + yield_t$

mit $t$ = zeitl. Abstand vom Simulationsstartpunkt zur Ernteperiodenmitte in Jahren

Für gewöhnlich ist nur ein Teil des Gesamtpotentials mobilisierbar. Deshalb wird nur mit dem verfügbaren Potential weitergerechnet:

$potential_{available_t} = potential_t * {percentAvailable \over 100}$

Die Umrechnung des verfügbaren Biomassepotentials erfolgt mit dem einheitlichen (durchschnittlichen) Umrechnungsfaktor für Holz in Energie:

$energyPotential_{available_t} = potential_{available_t} * tAtro2MWh$

Für die Ausgabe der Simulationsergebnisse werden die Potentiale der Ernteintervalle über die Ausgabeperiode aggregiert.

Die Ernte wird immer in der Mitte der Ernteperiode simuliert, so dass die Preise und Kosten entsprechend prolongiert werden:

$price_t = basePrice * (1+{priceChange \over 100})^t$

$costs_t = baseCosts * (1+{costChange \over 100})^t$

Der Deckungsbeitrag eines Ernteintervalls ergibt sich dann aus der Differenz der Preise und Kosten multipliziert mit dem verfügbaren Potential:

$cm_t = (price_t - costs_t) * potential_{available_t}$

Dieser Deckungsbeitrag wird nun auf den Periodenanfang diskontiert:

$cm_{discount_e} = {cm_t \over {(1 + {interestRate \over 100})^t}} $

with $e$ = number of yieldPeriod $[1,({periodLength \over yieldPeriodLength})]$

Diese Berechnung wird für jede Ernteperiode innerhalb einer Simulationsperiode durchgeführt und die Kapitalwerte werden summiert:

$netPresentValue = \sum_{e=1}^{periodLength \over yieldPeriodLength} cm_{discount_e}$

Abschließend wird die Kapitalwertsumme in eine jährliche Annuität überführt:

$annuity = \begin{cases} {netPresentValue * {{i^{(periodLength-1)} * (i - 1)} \over {i^{periodLength} - 1}}} & \quad \text{, if } interestRate > 0\\ {netPresentValue \over periodLength} & \quad \text{, else}\\ \end{cases} $

mit $i = 1 + {interestRate \over 100}$

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Referenzen

Seidel D, Busch G, Krause B, Bade C, Fessel C, Kleinn C (2015) Quantification of Biomass Production Potentials from Trees Outside Forests - A Case Study from Central Germany. BioEngery Research 8 (3): 1344-1351.

Fehrmann L, Seidel D, Krause B, Kleinn C (2014) Sampling for Landscape Elements - A Case Study from Lower Saxony, Germany. Environmental Monitoring and Assessment 168 (3): 1421-1430.

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